,,Das hier ist ein Selbstläufer!“
Darüber sind sich alle Beteiligten einig. ,,Man packt hier einfach an,“ freut sich Pfarrer Joachim Brune, ,, wir sind im Verbund sehr stark und können auf viele Fragen anders eingehen. Wir können Angebote kreieren, die aktuell von Nöten sind. Dabei steht das Gegenüber stets im Mittelpunkt. Wenn wir dann auf diese Weise immer wieder bestätigt werden, macht uns das sehr stolz, denn das schafft Vertrauen!“
Fünf katholische KiTas der Kirchengemeinde St. Josef bilden zusammen das Familienzentrum im Verbund, wobei jede KiTa ihren eigenen Schwerpunkt hat. So sind beispielsweise Migration, Flüchtlinge und Zweisprachigkeit zentrale Themen in der Kita St. Josef. Während die Kita St. Marien Ansprechpartnerin für Fragen rund um Anträge für Fördergelder und Programme wie „Alle Kinder essen mit“ ist, liegt der Schwerpunkt der Kita Kleine Oase auf Inklusion. Die KiTa St. Paulus fokussiert sich auf die steigende Berufstätigkeit der Mütter, während sich die Kita St. Barbara in Pandemiezeiten als Ansprechpartnerin für alle Generationen etabliert hat.
Dementsprechend breit gefächert ist das Angebot an Beratung und Bildung für Eltern, Kinder und auch für Senioren. Es gibt Vorträge zu Fragen der Schulauswahl, dazu passende Infoveranstaltungen mit Vorbereitung auf die Schule. Wer eine Mutter/Kind Kur anstrebt, kann sich ebenso beraten lassen wie jemand, der Fragen rund um die Kindergesundheit hat oder zum Thema Tod und wie Kinder damit umgehen lernen. Familien finden aktive und kompetente Unterstützung in Sachen Sprachentwicklung und Motorik und ganz allgemeine Hilfen im Bereich Erziehung und Alltagsgestaltung.
Natürlich erfordert die Bereitstellung eines solch umfassenden Angebotes Manpower. ,, In Zeiten des Fachkräftemangels ist das eine große Herausforderung,“ so Joachim Brune, ,, so stark sind wir nur zusammen.“ Ohne die kreativen und sehr engagierten MitarbeiterInnen in den Kitas, viele aktive Eltern und die dreiunddreißig Kooperationspartner an unserer Seite wäre das gar nicht machbar.“
Was vor sechzehn Jahren begann, hat sich inzwischen zu einem beispielshaften, großen Netzwerk entwickelt. Die Kooperationspartner bringen sich aktiv ein und unterstützen nach ihren Möglichkeiten. Da gibt es Referate oder Beratungen in juristischen oder gesundheitlichen Dingen; es gibt schnelle Hilfestellungen bei vielen anderen Fragen rund um die Familie und – auch die braucht es – finanzielle Unterstützung.
Das Gesundheitszentrum am St. Bernhard Hospital und der Caritas Verband Moers-Xanten gehören von Anfang an zu den Kooperationspartnern des Familienzentrums. Sandra Handwerk von der Caritas Erziehungsberatungsstelle in Rheinberg empfindet vor allem den „sehr kurzen Draht“ als großen Vorteil. ,, Es gibt eine Idee, dann dauert es nicht lange – vielleicht ein oder zwei Telefonate – und dann wird das angegangen.“ Das sei, so Sandra Handwerk, sicherlich auch einer der großen Stärken dieses Verbundes. ,,Das Netzwerk funktioniert hier einfach und unkompliziert. Und das ist so wichtig, wenn man niederschwellige Angebote für die Menschen bereithalten möchte.“
Diese Vorzüge schätzen auch Kooperationspartner wie Andreas Kaudelka vom Lions Club. ,,Wir unterstützen hier sehr gerne, weil uns die Bildung der Kinder am Herzen liegt.“ Andreas Kaudelka und Manuela Kempkes von der Kita St. Marien sind begeistert. Es sei jedes Mal eine Freude zu sehen, wie man Kindern Bildung mit einfachen, kreativen Methoden „begreifbar“ machen kann,, Ich denke da auch an Aktionen im LaGa Park, im grünen Klassenzimmer oder ähnliches. Da stehen wir voll dahinter,“ ist Kaudelka sich einig mit Lions Club Präsident Alexander Winzen.
Etwa achtzig Gäste sind bei der Feier anlässlich der 4. Rezertifizierung dabei, als Verbundleiterin Susanne Hausmann und Pfarrer Josef Brune sich zur Begrüßung bei allen herzlich bedanken. Unter dem bewährten, starken Motto. ,,Familie schaffen wir gemeinsam.“ will man auch die nächsten Jahre weiter so aktiv gestalten.
,,Wir werden uns aktuell mit den Folgen der Pandemie weiter auseinandersetzen müssen,“ erklärt Pfarrer Brune, ,,die werden jetzt immer mehr spürbar und zwar nicht nur bei den Kindern, auch bei den Erwachsenen. Da kommen neue Aufgaben und ganz andere Herausforderungen auf uns zu und da müssen wir dranbleiben. Auch der Fachkräftemangel, unter dem auch alle Kitas leiden, wird noch ein großes Problem darstellen. Hier sind wir froh und dankbar, dass wir mit dem bestehenden Netzwerk verlässlich arbeiten und bestimmte Angebote vorhalten können.
,,Gemeinschaft gibt immer Halt und Sicherheit.“ Das war spürbar und durchdrang die ganze Veranstaltung. Solang das so engagiert gelebt wird, kann man wohl auch der nächsten Rezertifizierung in vier Jahren zuversichtlich entgegensehen.
Autorin: Bettina Reiner