Liebe Gemeinde,
die vierzig Tage der „Fastenzeit“ sind eine gute Vorbereitung auf Ostern, im christlichen Glauben das Fest aller Feste.
Doch warum eigentlich 40 Tage?
Die Vierzig ist in der Bibel eine durchaus prominente Zahl. Vierzig Jahre war das Volk Israel nach der Flucht aus Ägypten mit Mose unterwegs. Unterwegs in der Wüste. Eine Zeit, geprägt vom ständigen Hin- und Her, Auf´s und Ab´s zwischen dem Volk und Gott. Zwischen hoffnungsvollem
Aufbruch, tiefer, erwiderter Liebe zwischen Gott und den Menschen und eben wachsendem Zweifel, Liebesverfall, Abkehr von Gott und gar Liebeskummer des Allmächtigen.
Doch am Ende wird alles gut. Gott und die Menschen gehen durch dick und dünn, erleben Krisen, aber versöhnen sich. Sie können nicht ohneeinander. Am Ende bleiben beidseitige, tiefe Treue und das versprochene Land Kanaan. Nach mächtig viel Arbeit, Reflektion und Beziehungsstreit.
Und vierzig Tage eben fastet Jesus in der Wüste und auch hier werden wir an die Zeit des Volkes Israel in der Wüste erinnert. Wüste, das bedeutet Freiheit vom städtischen Treiben, unendliche, unbegrenzte Flächen, aber eben auch Unsicherheit, Hunger und Durst und damit eben eine notwendige Besinnung auf das, was im Leben wirklich wichtig ist.
Dort gibt es keinen Gedanken an, große Villen, schnelle Autos und auch die teure Megayacht wird im Sand der Wüste eher wenig nützlich
sein. Der Satz: „Mein Haus, mein Auto mein Boot“ wird wohl ähnlich wie in der wohl bekannten Werbung eher wenige beeindrucken.
So dürfen wir die 40 Tage der Fastenzeit nutzen, um mal zu schauen, was unsere Wüstenerfahrungen sind.
Was ist uns wirklich wichtig, wirklich unverzichtbar und wirklich notwendig für ein glückliches Leben?
Vierzig Tage bis wir die Auferstehung Jesu feiern und vielleicht auch uns neu entdecken, wenn wir uns auf ihn und uns selbst einlassen.
Falls Sie Lust haben sich in der Zeit bis Ostern von Videoimpulsen begleiten zu lassen, im letzten Jahr erdacht und gedreht von jungen, engagierten Christen aus unserer Gemeinde, können Sie diese unter: https://www.firmung-stjosef.de/video abrufen.
Herzliche Grüße und eine gute Zeit,
Klaus Bruns,
Pastoralreferent
Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 9