Liebe Leserin, lieber Leser!
Im Evangelium dieser Woche begegnen wir einem Wunder. Jesus predigt einer Menschenmenge und als es Abend wird, bringen ihm die Jünger fünf Brote und zwei Fische, und nach dem Gebet Jesu werden die fünftausend Menschen davon satt.
Kann ich glauben, dass das ein Wunder war?
Absolut. Ich glaube, dass mit Gottes Hilfe für Jesus alles möglich ist. Und seine Speisung der vielen Menschen nimmt vorweg, wie er selbst für uns alle zum Brot des Lebens werden wird.
Wir hören am Sonntag diese Begebenheit aus dem Johannesevangelium. Wenn der Evangelist Markus diese Begebenheit erzählt, dann antwortet Jesus auf die Frage der Jünger, ob er die vielen Leute nicht zum Essen nach Hause schicken wolle: „Gebt Ihr ihnen zu essen.“
Zusammen gelesen, beschreiben diese beiden Versionen den Kern unseres Glaubens.
Wir dürfen vertrauen, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Er wird zum Brot, das die Menschen speist. Es gibt keine Obergrenze. Seine Liebe ist genug und ausreichend für alle.
Aber auch die Aufforderung an uns:
Gebt Ihr ihnen zu essen.
Christlicher Glaube ist nicht bestimmt für das stille Kämmerlein. Nachfolge Jesu bedeutet, aktiv dafür zu sorgen, dass es nicht nur mir selbst gut geht, sondern auch den anderen.
In einer Zeit politischer Umbrüche, die immer stärker das soziale Miteinander in ein Gegeneinander verwandeln wollen, ist dieser Auftrag für uns Christen wichtig zu erinnern.
„Wenn Du mehr hast, als Du brauchst, bau längere Tische, nicht höhere Mauern.“
Einen frohen Sommergruß, Stephanie Dormann

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 31/32