Sie kennen bestimmt die Geschichte vom kleinen Prinzen und dem Fuchs. Sie werden Freunde, aber irgendwann kommt der Abschied. Der Fuchs gibt dem kleinen Prinzen ein Geheimnis mit, indem er sagt: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Wir haben noch viele und verschiedenen Beispielen in der Bibel, wo Gott immer die Menschen und ihre Schwierigkeiten mit dem Herzen sah. In dem Evangeliumstext von Markus 10,46-52 liest man, wie Jesus den blinden Bartimäus mit dem Herzen gehört und gesehen hat. Alle Menschen um ihn sind im Herzen verschlossen, das heißt, sie haben ihn zum Schweigen gebracht. Sie sagen: „Sei still!“ Aber Jesus sieht durch sein Herz die Not dieses Menschen.
In der politischen und sozialen Geschichte der Menschheit gab es auch viele große Führer und Heilige die die Lebenssituation und Not der Menschen mit dem Herzen sahen. Hier möchte ich den heiligen Vinzenz von Paul erwähnen, den Gründer meiner religiösen Ordensgemeinschaft, heißt Kongregation der Mission. Vinzenz von Paul studierte in den südfranzösischen Städten Dax (1594 bis 1597) und Toulouse (1597 bis 1604) Theologie. Er wurde am 23. September 1600 zum Priester geweiht. Er begann Missionen in den Pfarreien zu predigen. Bald fand er Helfer, und 1625 entstand daraus die Kongregation der Mission, auch „Vinzentiner“ genannt.
Die Vinzentinerinnen waren auch das Vorbild für die von Mutter Teresa gegründete Ordensgemeinschaft Missionarinnen der Nächstenliebe . Im 1840 gründete Anna Weißebach nach dem Vorbild des Vinzenz von Paul in Deutschland die Elisabeth-Vereine, aus denen die heutigen Caritas-Konferenzen Deutschlands hervorgegangen sind. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der 19. Juli als Gedenktag gefeiert. Heute ist sein Todestag, der 27. September, der
offizielle evangelische, anglikanische und römisch-katholische Gedenktag des Ordensgründers. Vinzenz von Paul gilt als Patron aller Vereinigungen, insbesondere der christlichen Nächstenliebe, der Waisen, der Gefangenen, der Geistlichkeit, der Findelkinder und der Krankenhäuser.
Gottesliebe und das Leben von Hl. Vinzenz sind Botschaften, die an uns gerichtet sind, dass wir unser Herz öffnen und dass wir alles mit dem Herzen sehen.
Ihr
Prakash Francis
Auszug aus dem Wochenbrief Nr.34