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Sei mutig – mach dich unverfügbar!

Sei mutig – mach dich unverfügbar!

Liebe Leser*in

Kennen Sie das auch? Der Alltag nimmt einen in Beschlag. Das, was getan werden muss, wird getan. Verpflichtungen erledigt, Termine abgearbeitet und selbst die Freizeit wird durchorganisiert. Der Freizeitsport betrieben, um fitter zu werden, das Museum besucht, um mitreden zu können. 
Der Alltag scheint an einem vorbei zu rauschen, jede Tätigkeit hat dieses berühmt-berüchtigte ‚um zu‘ und wo bleibt das Leben – das sich erleben?
Im Krankenhaus mache ich oft eine Erfahrung, die das Beschriebene widerspiegelt. Ich komme mit Menschen ins Gespräch und werde mit folgenden Fragen begrüßt: Was möchten Sie wissen? Worüber sollen wir sprechen? Mein Gesprächsangebot wird gedeutet als weitere Tätigkeit auf der Liste, der abzuarbeitenden Tätigkeiten, ‚um zu‘ … . Da ist es wieder dieses berühmt-berüchtigte ‚um zu‘, dass von jedem Menschen anders gefüllt wird. 
„Sie entscheiden, ob und wie Sie die Zeit nutzen, die ich Ihnen gerne schenke“, lautet dann meine Antwort. Da-nach oder im Laufe des Gesprächs kommt oft ein tiefes Durchatmen. Die Erfahrung für einen Moment bei sich zu sein und etwas für sich zu tun, kommt an die
Oberfläche. Nicht das UM-ZU, sondern das ICH -SEIN wird erfahren.
Einen Moment unverfügbar sein. Für viele Menschen eine lang vermisste Erfahrung. 
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist für solche Momente im Alltag Platz zu schaffen. Jede*r braucht etwas anderes, um sich so zu erfahren. Der Spaziergang, das Gespräch mit einem geliebten Menschen. Diese Liste ließe sich endlos fortführen. Probieren Sie es aus! Es tut gut! Sei mutig – mach dich unverfügbar!

Ihre

Myriam Ueberbach,

Krankenhauspastoralassistentin, St. Bernhard-Hospital

Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 22.2024

Seelsorgetelefon

Durch ein unvorhersehbares erschütterndes Erlebnis werden Menschen aus ihrer normalen Lebenswelt herausgerissen. Die Notfallseelsorge St. Josef ist hier eine Unterstützung für Menschen in akuten Notsituationen. Dieses Angebot steht allen Hilfe Suchenden kostenfrei zur Verfügung.

oder unter 02842 7080​

Sie erreichen die Pforte des St. Bernhard-Hospitals, die Sie an den zuständigen Seelsorger weiterleitet.