Liebe Gemeinde,
nach der Ferienzeit hat inzwischen alles wieder seinen einigermaßen geregelten Gang genommen. Das frühe Aufstehen fällt hoffentlich wieder leichter und der Stundenplan der Kinder pendelt sich so langsam ein.
Die Kinder, die in die Schule gekommen sind oder die Schule gewechselt haben, knüpfen vielleicht gerade erste Freundschaften und sind froh, dass da Kinder sind, die zu ihnen passen. Aber vielleicht kommen auch einige nach Hause und erzählen von Kindern, die augenscheinlich nicht „reinpassen“, die anders sind, die irgendwie aus dem Rahmen fallen.
Und dann sollten Sie, liebe Eltern oder Großeltern, sich 5 Minuten Zeit nehmen und Ihrem Kind erklären: Es gibt keinen Grund, jemanden wegen seiner Größe, seines Aussehens, seines Gewichts oder seiner Hautfarbe außenvor zu lassen. Es gibt auch keinen Grund, jemanden aufzuziehen, wenn jemand keine Markenklamotten oder nicht ständig neue Sachen trägt. Es gibt keinen Grund, jemanden nach seinem Schulranzen zu beurteilen oder dem Label seiner Schuhe. Bringen Sie Ihren Kindern bei, Menschen nicht zu unterscheiden, weil sie „anders“ sind, weil sie komische Interessen oder seltsame Hobbies haben. Dass Witze auf Kosten anderer weh tun und ungewünschte Beinamen verletzen können.
Dass, was bei uns ‚anders’ ist, in anderen Ländern und Kulturen vollkommen normal ist und Unterschiedlichkeit bereichern kann. Weil Schule ein Lernfeld ist, in dem man voneinander eine ganze Menge lernen kann. Und dass manche Kinder nach Hause kommen und nicht von liebenden Familien in den Arm genommen werden und dass es deshalb besonders wichtig ist, nett und verständnisvoll zu sein. Zuhause fängt Friedfertigkeit an.
Gertrud Sivalingam, Pastoralreferentin
Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 37