All den beunruhigenden, sorgenvollen, furchterregenden zuweilen beängstigenden Nachrichten soll hier im Einzelnen kein Raum gegeben werden. Zugegeben, wenn ich nicht aufpassen, dann schleicht sich unbemerkt bei mir eine Lähmung, ein Ohnmachtsgefühl des nichts tun Könnens ein….
Es wird sehr unterschiedlich sein, welches Maß an Erschütterung der einzelne Mensch aufnehmen kann, ohne die Wirklichkeit zu verdrängen oder in eine Erstarrung, Ohnmacht oder Verzweiflung zu geraten. Es ist gut und wichtig, bei sich selbst wahrnehmen und erspüren zu können, was zu (er–)tragen ist und wo sich eine Grenze ankündigt. Wenn die „Grenzsignale“ kommen, ist es ebenso klug diese nicht willentlich oder ohne gewichtigen Grund zu überhören, zu übergehen.
Es ist gut sich jeden Tag darin zu üben, die Quellen zu pflegen, aufzusuchen, sich daran zu kräftigen, sich so lebendig zu halten und zu stärken. Eine dieser Quellen ist ein Wort aus dem sonntäglichen Evangelium, das Jesus an seine Freunde und Freundinnen richtet:
Euer Herz beunruhige sich nicht!
Grundlage dieser „Herzens–Ruhe“ ist Gott im Heiligen Geist. Jedem getauften Menschen zeichenhaft zugesagt. In der Feier der Firmung ein zweites Mal erinnernd und spürbar eingesalbt. Und zugleich ist Heiliger Geist immer frei!
Quellen gilt es zu pflegen, dass sie nicht versanden oder im Vergessen landen, auf dass sie in krisenhaften Lebensphasen aus ihrer Tiefe nähren und Halt geben.
Eine wesentliche „Quelle“ ist die Anwesenheit Gottes im Heiligen Geist im eigenen Leben. In diesem Geist ist Gottes Frieden und ein Herz möglich, das handlungsfähig, das barmherzig, das mitfühlend und auch mit leiden kann… ohne dass das Herz verzagt.
Thomas Riedel
Pastoralreferent
Auszug aus dem Wochenbrief Nr. 20